Deutsches Tierschutzbüro kritisiert Tiertransport von Bio-Legehennen im Kreis Borken – Bildmaterial vorhanden
Immer wieder erreicht das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial von Menschen, die Zeuge von Tierquälerei werden. Soweit es der Tierrechtsorganisation möglich ist, geht sie diesen Hinweisen nach und erstattet, wenn nötig, Anzeige bei den zuständigen Behörden, wie auch in dem aktuellen Fall in Borken.
Letzte Woche Donnerstag (01.06.2023) erreichten das Deutsche Tierschutzbüro Bilder. Die Bildaufnahmen sind letzte Woche Dienstag (30.05.2023) vor einem Bio-Legehennen Betrieb in Borken (Münsterland, NRW) entstanden. Die Fotos zeigen Hühner, die in engen Transportboxen zusammengequetscht sind. „Die Hühner konnten sich in den Boxen nicht bewegen“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. Nach Zeugenberichten stand ein Tiertransporter mit ca. 3.000 Tieren vollbeladen vor dem Betrieb und zwar über mehrere Stunden. „Der Fahrer wollte vor der langen Fahrt offenbar noch ein Nickerchen machen“, sagt Peifer. Anschließend ist er zu einem über 600 km entfernten Betrieb nach Bayern gefahren. Damit wäre die zulässige Transport- und Verweildauer von 12 Stunden überschritten. Noch vor Ort in Borken wurde die Polizei kontaktiert, diese hat den Tiertransporter kontrolliert und mit dem zuständigen Veterinäramt telefonisch Rücksprache gehalten. Dieses entschied, dass keine Tiere abgeladen werden. Das Ab- und Aufladen hätte zusätzlichen Stress verursacht, teilte das Veterinäramt Borken auf Nachfrage mit. „Ich halte dies für kritisch, denn wenn klar ist, dass gegen Gesetze verstoßen wird, dann sollte man auch handeln, eine längere Ruhepause hätte den Tieren sicherlich gutgetan“, so Peifer und ergänzt: „Auf dem Tiertransporter hatten die Tiere weder Futter noch Wasser“.
Immerhin prüft das Veterinäramt Borken nun, wer für die Zeitüberschreitung des Transporters verantwortlich ist (Betriebsinhaber, Transportunternehmen oder Fahrer). Zudem sollen weitere Maßnahmen vom Amt eingeleitet werden. Besonders pikant: es handelt sich um den Transport von Bio-Legehennen für die Produktion von Bioeiern. „Laut Gesetz gibt es beim Transport keinen Unterschied zwischen konventionell aufgezogenen Tieren oder Bio-Tieren und darum werden alle Geflügeltiere in engen Boxen transportiert, das bringt den meisten Profit. Zudem ist aus Bio längst Massentierhaltung geworden“, so Peifer.
Tausende Tiertransporter fahren jeden Tag durch ganz Deutschland, die meisten werden kaum wahrgenommen. „Was in Borken passiert ist, passiert jeden Tag hundertfach, doch wir alle bekommen dies nicht mit, weil es nicht dokumentiert wird“, so Peifer abschließend. Die Tierrechtsorganisation empfiehlt jedem Menschen, der diese Tierquälerei nicht unterstützen möchte, die vegane Lebensweise.
Bildmaterial senden wir auf Anfrage gerne zu.
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Publiziert durch connektar.de.