Digitale Tools, flexible Teilnahme und Empathie als wichtigste Treiber für Patientenbindung in Studien

 Digitale Tools, flexible Teilnahme und Empathie als wichtigste Treiber für Patientenbindung in Studien

Patient:innen sind offen für digitale Technologien in klinischen Studien, möchten von zu Hause oder unterwegs aus teilnehmen können und schätzen transparente Kommunikation und feste Ansprechpartner.München, Montag, den 27. März 2023 – Climedo hat die Ergebnisse seiner weltweiten Patientenbefragung veröffentlicht, an der mehr als 120 Personen teilgenommen haben. Ziel war es, klinische Studien aus der Sicht der Patient:innen besser zu verstehen, einschließlich Hürden zur Teilnahme, Erwartungen und der Frage, wie Studien verbessert werden können.

Von den 124 Befragten hatten etwa 30% bereits Erfahrung mit Studien und 70% hatten keine, würden aber in Zukunft eine Teilnahme in Betracht ziehen. Die meisten Teilnehmer:innen kamen aus Europa und Nordamerika. Fast alle Altersgruppen (19 bis 60+ Jahre) waren vertreten und die Mehrheit der Befragten (68%) war weiblich. Die am häufigsten vertretenen Therapiegebiete waren Onkologie, Immunologie, Kardiologie, Dermatologie, Schmerzen sowie mehrere seltene Krankheiten. Die Mehrheit der Patient:innen hatte an einer Studie der Phase I (>20%), II (14%) oder III (17%) teilgenommen, während die Phase IV etwas seltener vorkam (8%).

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Zugang der Patienten zu klinischen Studien

* Hürden: Zu den größten Hürden zur Studienteilnahme gehörten „Unklare oder fehlende Informationen über den Studienverlauf“, „Lange Anreise oder zu großer Zeitaufwand“ und „Überhaupt eine geeignete Studie zu finden“.
* Patientenrekrutierung: Mehr als die Hälfte glaubte, dass sie in der Arztpraxis oder über eine Patientengruppe von einer Studie erfahren würden, während digitale Kanäle hier weniger verbreitet oder bekannt waren.
* Erleichterung des Studienzugangs: Fast zwei Drittel (64%) waren der Meinung, dass wir „mehr digitale Technologien wie medizinische Wearables oder Telemedizin“ einsetzen sollten, während die Hälfte der Befragten sowohl „kürzere Anfahrtswege“ als auch „mehr Sensibilität oder Empathie des Studienpersonals“ für erforderlich hielt.

Visiten, Kommunikation und Anreise

* Entfernung und Häufigkeit der Fahrten: Je seltener die Vor-Ort-Besuche (z.B. alle zwei Monate), desto höher die Toleranz der Patient:innen für längere Fahrten (ein bis zwei Stunden oder mehr). Umgekehrt bedeuten häufigere Vor-Ort-Visiten (etwa alle zwei Wochen) eine geringere Toleranz; die meisten Patient:innen möchten in diesem Fall nur 30 Minuten oder eine Stunde fahren.
* Häufigkeit des persönlichen Feedbacks: Über 70% der Patient:innen mit Studienerfahrung würden es vorziehen, höchstens einmal im Monat von einem Arzt vor Ort eine Rückmeldung über ihren Gesundheitszustand zu erhalten.
* Spezifische Elemente in einer Studie: Fast die Hälfte (44%) sind der Meinung, dass sie mehr Informationen über ihren Gesundheitszustand an das Studienpersonal berichten könnten, 28% finden, dass „Reisezeit und -kosten“ reduziert werden müssen, und die Hälfte wünscht sich mehr „Aufmerksamkeit vom Studienpersonal“.
* Was Patient:innen am meisten schätzen: Patient:innen mit Studienerfahrung nannten am häufigsten „feste Ansprechpartner:innen“ (31%), eine „Teilnahme von zu Hause oder unterwegs“ (28%) und „Einfühlungsvermögen des Studienpersonals“ (19%) als für sie wichtigste Faktoren in einer Studie. Bei Patient:innen ohne Studienerfahrung wurde die „Teilnahme von zu Hause oder unterwegs“ von fast 50% an erster Stelle genannt.

Offenheit gegenüber digitalen Technologien

* Technologien, die Patient:innen bereits verwendet haben: Fast die Hälfte der Patient:innen mit Studienerfahrung gab an, noch nie digitale Technologien in einer Studie genutzt zu haben. Von denjenigen, die digitale Tools verwendet hatten, wurden elektronische Patientenberichte (ePRO), die elektronische Patientenakte (ePA), eConsent und Wearables genannt.
* Technologien, die Patient:innen nutzen möchten: Die meisten Patient:innen (über 50%) würden gerne ePRO, ein Patienten-Cockpit und die ePA nutzen.
* Digitale versus nicht-digitale Kanälen: Im Durchschnitt bevorzugen 75% der Patient:innen digitale Kanäle für das Senden oder Empfangen wichtiger medizinischer Informationen und sind bereit, solche Informationen häufiger über digitale Kanäle zu erhalten als vor Ort.

Blick in die Zukunft

* Bereitschaft, erneut teilzunehmen: Über 80% der Patient:innen mit Studienerfahrung wären bereit, in Zukunft an einer weiteren Studie teilzunehmen. Als Gründe nannten sie den wertvollen Beitrag zur Forschung, die Möglichkeit, Anderen mit ihrer Erkrankung zu helfen, und die Tatsache, dass Studien aktuell ihre einzige Erleichterung oder Hoffnung seien.
* Abschließende Bemerkungen: Im letzten Abschnitt betonten Patient:innen unter anderem, dass wir seltenen Erkrankungen, der psychischen Gesundheit in Studien sowie bedürftigen Bevölkerungsgruppen mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.

„In dieser Patientenbefragung kamen drei wesentliche Themen immer wieder zum Vorschein: eine positive Einstellung der Patient:innen gegenüber digitalen Technologien, der Wunsch nach einer flexiblen Teilnahme von zu Hause oder unterwegs und ein starkes Bedürfnis nach Empathie und Sensibilität“, sagt Veronika Schweighart, Mitgründerin und Mitglied der Geschäftsführung bei Climedo. „Für uns ist dies klarer Hinweis, dass Unternehmen im Gesundheitswesen stärker zu hybriden Studiendesigns übergehen müssen. Hierbei werden digitale Technologien eingesetzt, um die Belastung für Patient:innen zu reduzieren. Gleichzeitig wird die menschliche Komponente beibehalten, um auf persönliche Fragen und Bedürfnisse der Patient:innen einzugehen, etwa in Televisiten. Dass fast die Hälfte der Befragten noch nie digitale Technologien in Studien nutzen konnte, überrascht uns und deutet darauf hin, dass Studiensponsoren und -zentren hier den Patientenbedürfnissen stärker entgegenkommen müssen. Climedo steht Sponsoren, CROs und Zentren als starker digitaler Partner zur Seite und unterstützt bei der Einführung hybrider klinischer Studiendesigns. Damit werden qualitativ hochwertigere Daten generiert und gleichzeitig wertvolle Ressourcen für alle Beteiligten gespart. Wir freuen uns darauf, die Ergebnisse mit unserem Netzwerk zu diskutieren.“

Die vollständigen Umfrageergebnisse können hier heruntergeladen werden.

 

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Publiziert durch connektar.de.

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