Keine Zeit für Massivbauweise: Jetzt das volle Potenzial moderner Modulbauweise für zukunftsfähige Schularchit

„Bei vielen Städten und Kommunen herrscht immer noch der Mythos vor, dass qualitätsvolle, zukunftsfähige Schularchitektur nur in Massivbauweise errichtet werden kann“, merkt Jan Hohlfeld an, der sich mit seinem Architekturbüro seit langem schon auf die Konzeption und den Bau von Bildungseinrichtungen spezialisiert hat. „Doch erstens stimmt das nicht und zweitens haben wir für Massivbauweise einfach keine Zeit“, propagiert der engagierte Architekt. Hohlfeld ist davon überzeugt, dass nur moderne Modulbauweise den heute zurecht hohen Anforderungen beim Bau von Bildungsbauten gerecht werden kann – angefangen vom Auflösen des immer noch immensen Sanierungsstaus bis hin zum Umsetzen zeitgemäß moderner Lehr- und Lernkonzepte, für die vollkommen neue Raumkonstellationen nötig sind.
Und weil Beweise immer besser sind als lange Reden, geht Hohlfeld in die Offensive: Zusammen mit ALHO, dem Marktführer für moderne Stahlmodulbauweise, realisiert futur.drei in Dortmund gleich eine ganze Reihe progressiver Schulbauten und Schulerweiterungen, mit denen die Grenzen dessen, was im Modulbau bislang möglich schien, deutlich ausgeweitet werden. Flaggschiff dieser neuen Schulbau-Generation in Modulbauweise soll die Berswordt-Europa-Grundschule im Dortmunder Stadtteil Innenstadt-Ost werden.

 

Ab Herbst 2022 geht ALHO mit drei modernen Schulen in Dortmund sukzessive in die Realisierung. Sie gehören zum sogenannten  „Schulbaupaket 3“ der Stadt, das insgesamt sieben Schulen umfasst. Die drei Schulen – Gymnasium, Grundschule und Gesamtschule – wurden von futur.drei in interdisziplinär aufgestellten Teams individuell auf unterschiedlichste Lern- und Lehrkonzepte hin entworfen und zusammen mit ALHO für die schnelle und nachhaltige Modulbauweise zugeschnitten geplant. Im März 2023 wird bereits die erste Schule, das Max-Plank-Gymnasium in Dortmund fertiggestellt sein. Nach der Berswordt-Europa-Grundschule im Mai wird dann die Reinoldi-Gesamtschule im Dezember 2023 übergeben. So sehen es die Bauzeitenpläne vor, und die sind verbindlich: Denn Modulbau mit ALHO bedeutet: Bauen aus einer Hand mit Fixpreis und zum Fixtermin.

 

Zur Information: Aus Hohlfeld Architekten in Köln ist zwischenzeitlich die futur.drei Planer GmbH mit Sitz in Leverkusen und Köln geworden, die Jan Hohlfeld gemeinsam mit seinen Partnern Julian Stratmann und Christian Wiese leitet.

 

Sicherheit in einer krisengeschüttelten Zeit

Verlässliche Preise und Termine: Beides bietet Bauherren – so auch Städten und Kommunen – eine enorme Sicherheit und entspannt die derzeit doch sehr überhitzte Atmosphäre auf dem Bausektor deutlich. „Schaut man sich aber die Massivbauweise an, werden so einige Schwachstellen deutlich“, sagt Hohlfeld. „Bis eine in Massivbauweise geplante Schule heute realisiert ist, ziehen einige Jahre ins Land“, weiß der Architekt. „In der Zwischenzeit haben mehrere Generationen von Kindern ihre Grundschulzeit hinter sich gebracht und nichts weiter gesehen als Provisorien.“ Verschenkte Jahre, in denen die Baupreise weiter steigen und neue Unwägbarkeiten dazwischenkommen, sodass sich das Bauwerk immer mehr verteuert.

 

Qualität geht vor!

Eigentlich geht es noch um viel mehr als um Zeit und Kosten:

Investitionen in Schulbau sind Investitionen in die Zukunft und müssen auf neue pädagogische und organisatorische Anforderungen reagieren. „Gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur sind Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen. Sie bieten enorme Chancen für die Menschen vor Ort“, geben Bildungsexperten zu Bedenken. Wie kann es also sein, dass immer noch viele Städte und Kommunen ihre Schulen nach altem Muster bauen und offensichtlich an zukunftsfähigen Modellen, bedarfsgerechten Planungen und modernen Umsetzungsmöglichkeiten „sparen“?

Dabei sind neue Konzepte, Empfehlungen und gebaute Beispiele zur Orientierung längst vorhanden. International gibt es eine eindeutige Tendenz: Lehrerzentrierter Frontalunterricht gilt als Auslaufmodell, kleine aneinandergereihte Klassenzimmer mit einem Flächenangebot von knapp 2 qm pro Schüler sollen bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen entwickelt sich die zeitgemäße Schule zu einem inklusiv genutzten Lern- und Lebensraum – zu einer Art „Lern-Heimat“, in der Schülerinnen und Schüler ihr Wissen zu einem großen Teil selbst oder in Teams erarbeiten: Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit werden zu den treibenden Faktoren für engagiertes, selbstbestimmtes Lernen. Um das umzusetzen, sind offene Lernlandschaften und flexibel nutzbare Raumkonzepte nötig. Und zwar nicht nur von 7 Uhr 45 bis 13 Uhr 10, sondern acht Stunden pro Tag, an fünf Tagen die Woche und mit maximal vier Wochen Schließzeit in den Ferien. So nämlich sieht der Rechtsanspruch für Eltern auf Ganztagsbetreuung ihres grundschulpflichtigen Nachwuchses ab 2026 aus. Nur noch 3 ½ Jahre dann ist es soweit:  Haben Städte und Kommunen bereits Antworten darauf? Können sie dann Schulen bieten, die dies alles leisten?

 

Dortmund als Vorreiterstadt in Sachen moderne Bildungsbauten

Es gibt durchaus Städte, die Vorreiterfunktion auf dem Weg in eine neue deutsche Bildungszukunft übernehmen: Dortmund gehört dazu. Sie orientieren sich an den „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland“ wie sie von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, dem Bund Deutscher Architekten BDA und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) herausgegeben wurden und ergänzen diese durch weitere, eigene Vorgaben. So heißt es unter anderem:

„Leistungsfähige Schulen bieten eine Architektur und ein Raumprogramm, die auf einem pädagogischen Gesamtkonzept basieren. Sie sind Orte und Stadtbausteine, an denen sich die Nutzer wohlfühlen und haben funktionale wie ästhetische Qualitäten.

Sie sind vielseitig und können sich flexibel den sich ändernden Anforderungen in der Zukunft anpassen. Außerdem sind sie langlebig und wirtschaftlich im Betrieb“. All das kann qualitativ hochwertige Modulbauarchitektur leisten – vor allem, wenn ein erfahrenes, engagiertes Planungsbüro wie Hohlfeld Architektur hinter dem Entwurf steht, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Schule ganzheitlich neu zu denken.

 

Goodbye Flurschule, es lebe der Cluster!

Pädagogen und Schulbauexperten sind sich einig: Neubauten aber auch Erweiterungsbauten im Schulkontext – denn auch diese wird es bis 2026 zu Hauf geben müssen – sollten sich nur noch am Clusterprinzip orientieren. Das bedeutet: Drei bis vier Klassen nutzen einen Cluster, in dem sich Räume mit unterschiedlichen Raumqualitäten für unterschiedliche Lernbedürfnisse um eine gemeinsame Clustermitte gruppieren. Die Schüler- und Schülerinnen und ihre Lehrkräfte finden in dieser überschaubaren, relativ kleinen Einheit alles, was sie im Schulalltag benötigen. Außerhalb der Cluster befinden sich nur die gemeinsam genutzten Bereiche wie zum Beispiel Mensa und Mediathek.
Dieses Prinzip funktioniert für Grundschulen ebenso wie für Gymnasien, wo in einem Ergänzungsbau beispielsweise alle naturwissenschaftlichen Räume zu einer Cluster-Einheit gruppiert werden können. Die einzelnen Cluster müssen dabei nicht komplett identisch aufgebaut sein, sie sollten jeder Klassengruppe aber vergleichbare räumliche Möglichkeiten und Bedingungen bieten. Je vielseitiger die Architektur, desto lebenswerter und inspirierender wird das Lernumfeld empfunden.

 

Schulbau in erfahrene Hände legen

Jan Hohlfeld vergleicht die aktuelle Hinwendung zum Cluster mit der Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren bereits bei der Definition neuer Arbeits- und Bürowelten gezeigt hat: „Im modernen Arbeitsleben hat vor einigen Jahren eine ähnlich umwälzende Neuorientierung stattgefunden“, erklärt der Planer. Längst bieten innovative Arbeitgeber einen Mix aus kleinen Bürozellen für konzentrierten Rückzug, Open Spaces für die Arbeit in Teams oder informelle Meeting-Zonen an, die wie gemütliche Cafés gestaltet sind. „Niemand würde heute Büros ohne Bedarfsanalyse nach einem 100 Jahre alten Schema bauen. Warum tut man sich mit dieser Vielfalt im Schulbau so schwer?“ fragt sich Hohlfeld.  

Sein Büro geht darum anders vor: Grundlage und Voraussetzung für das Planen und Bauen von leistungsfähigen Schulen ist eine ausführliche Bedarfsermittlung in der Phase Null: Fragen zwischen Pädagogik, Architektur und Stadtentwicklung sind aufeinander abgestimmt zu behandeln: Was passiert in der Schule, an diesem Standort? Welche Auswirkungen haben die geplanten Aktivitäten auf den Raum?

 

Neue Wege statt „weiter so“

futur.drei arbeitet interdisziplinär und setzt dabei auf einen Planungs-Dreiklang, von dem auch Auftraggeber und Bauherren profitieren. Dieser besteht aus:

  • seinem schulbauerfahrenen Architekturbüro für den Entwurf
  • AHLO, dem Marktführer für moderne Stahlmodulbauweise und mit über 50-Jahren Modulbauerfahrung für die Umsetzung in Modulbauweise
  • und einer Gruppe aus engagierten, pädagogisch geschulten Personen, die als dritte, beratende Kraft den Entwurfs- und Planungsprozess parallel aktiv begleitet

„Das Bauen wird immer komplexer und so haben sich im Laufe der Zeit eine Menge neuer Fachdisziplinen am Bau entwickelt – wie der Energieberater oder der Fassadengrün-Planer – die heute unverzichtbar sind. Ähnlich wird es mit Schulbau-Berater und –Schulbau-Beraterinnen  sein“, ist sich Hohlfeld sicher: „Darum hat futur.drei bereits heute pädagogische Baufachberater als feste Teamgröße in die Entwurfsplanungen aufgenommen.“

Das Besondere: Architekturbüro, Modulbauspezialist und Bauberaterteam bringen nicht nur ihre jahrelange Erfahrung und ihr Know-how mit ein, sondern vor allem den Willen und den Spaß an einer Weiterentwicklung. Erst mit dem Credo „Neue Wege statt weiter so“ gelingen neue Schulen.

 

Flaggschiff für eine neue Schulbaugeneration:
Berswordt-Europa-Grundschule, Dortmund

„Ich wage jetzt mal eine Behauptung, hinter der ich aber voll und ganz stehe“, fährt Jan Hohlfeld fort: „Die Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund, die wir innerhalb dieses „Planungs-Dreiklangs“ 2021/22 geplant haben und die wir demnächst bauen werden, wird eine Schule sein, wie sie im Modulbau bisher einzigartig ist. Alle Zwänge, die sich auf dem innerstädtischen Grundstück inmitten gewachsener Stadtarchitektur auch in Bezug auf Bebauungsplanvorgaben auftaten, konnten wir kreativ auflösen. Gleichzeitig haben wir aber auch alle Anforderungen des pädagogischen Konzepts mit den notwendigen Raumprogramm-Details, den komplexen Raumbeziehungen und gewünschten Aufenthaltsqualitäten hochwertig in Modulbauweise umsetzen können.“

Um das zu erreichen, ist auch ALHO weit über seine Grenzen gegangen und hat einiges möglich gemacht, was mit der Modulbauweise bisher unvereinbar schien: So wurde der Grundriss der vierzügigen Cluster-Grundschule mit eigenem Betreuungsbereich und einem separaten Verwaltungsgeschoss für die Lehrkräfte in zwei nebeneinander stehende modular aufgebaute Gebäudekomplexe gesplittet. Diese sind jeweils um ein Halbgeschoss versetzt um ein gemeinsames Atrium in ihrer Mitte angeordnet. Dieser Innenhof fungiert mit seiner großen Sitztreppe als eine Art Mini-Auditorium und bildet das kommunikative Herz des Schulhauses. Zwei Treppenhaus- bzw. Aufzugskerne aus Betonfertigteilen vermitteln zwischen den beiden Modulgebäuden und machen damit die Erschließung der halbgeschossig versetzten Etagen möglich. „Als Modulbauexperten kennen wir nicht nur unsere Stärken sehr genau, wir wissen auch, wo die Modulbauweise an systembedingte Grenzen stößt. Doch wir sehen uns der bestmöglichen Architekturlösung verpflichtet und haben den Ehrgeiz, die Wünsche unserer Kunden optimal umzusetzen. Wenn unsere Planungspartner uns dabei fordern, freut uns das und wir sind offen für neue Wege“, erklärt ALHO Geschäftsführer Peter Orthen. „Kreativität zu fördern, ohne die Bereitschaft zu haben, diese dann auch baulich umzusetzen – das wäre doch wirklich sinnlos.“

 

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