Segensfest statt Taufe?
Was tun junge Eltern, die nicht mehr in der Kirche sind, ihr Kind aber mit einem Segensritual in dieser Welt Willkommen heißen möchten?Viele Eltern lassen ihr Kind heute nicht mehr nach traditioneller Weise im christlichen Sinne taufen – sei es, weil sie selbst nicht mehr in der Kirche sind oder die Entscheidung für eine Glaubensrichtung dem Kind selbst überlassen möchten. Die Entscheidung zur Taufe wird dann auf einen späteren Zeitpunkt vor der Kommunion bzw. Konfirmation oder ins junge Erwachsenenalter verlegt. Dennoch möchten die meisten Eltern ihren Kindern einen Segen mitgeben und sie in der Gemeinschaft der Familie und dem Freundeskreis Willkommen heißen.
So erfreut sich das Segensfest zunehmender Beliebtheit, das das Kind in seinem ureigenen Weg bestärken soll.
Egal ob als Alternative oder zusätzlich zu religiösen Festen, eine Segenszeremonie gibt dem Kind Kraft und Selbstbewusstsein. Es stärkt im Kind das Gefühl, vom ganzen Umfeld geliebt und akzeptiert zu sein, genauso wie es ist. Die Segenszeremonie soll ein Netz der Liebe flechten, in dem Kinder getragen und geborgen sind.
Immer häufiger brechen Familien auseinander und es ist oftmals schwer, einem Kind das zu geben, was es auf seinem Lebensweg eigentlich braucht. Doch es gibt Menschen, Freunde, Seelenverwandte, die einen besonderen Bezug zu diesem Kind haben und es gern begleiten. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich der innere Wesenskern, den jeder Mensch schon in sich trägt, auf beste Weise entfalten kann. Der Segen einer Gemeinschaft trägt das Kind auf einem goldenen Strom durch alle Phasen seines Lebens.
Wie läuft eine Segenszeremonie für Kinder ab?
Bei einer Segenszeremonie gibt es sehr viele Parallelen zur christlichen Taufe. Es wird ein/e Leiter/in für die Segenszeremonie bestimmt. Das kann ein dem Kind nahestehender oder sonst ein vertrauenswürdiger Mensch sein, der durch den gesamten Ablauf führt. Die Paten und Eltern stehen dem Kind zur Seite und bringen ihre Wünsche und ihren Segen für das Kind mit ein. Die Segnung wird mit Wasser durchgeführt, um den Schleier des Vergessens symbolisch wegzuwaschen. Es gibt eine Lebenskerze, die während der Zeremonie angezündet wird, um Licht und Erleuchtung zu symbolisieren. Die Kerze soll dem Kind auch später in schwierigen Zeiten oder bei Krankheit Kraft geben.
Persönliche Wünsche prägen die Segenszeremonie
Das Besondere an einer Segenszeremonie sind der persönliche Segen und die individuellen Wünsche, die die Eltern, Paten und auch Gäste dem Kind einzeln zusammen mit ihrem symbolischen Geschenk mit auf den Weg geben können. Eine wunderschöne Geschenkidee für Kinder zum Segensfest, ist eine „Taufkette„, die als Halskettchen oder Armkettchen getragen wird und das Kind ein Leben lang als Glücksbringer und Erinnerung an das Segensfest begleiten kann. Hier findet man häufig kleine symbolische Motive, die in die „Taufkette“ oder das „Taufarmband“ eingearbeitet sind:
– Ein Schutzengel soll den Täufling begleiten und beschützen, ihm aber auch Kraft und Mut für die Herausforderungen des Lebens schenken.
– Das Herz ist ein Zeichen der Liebe.
– Der Schmetterling ist ein Zeichen für unvergängliches Leben und der Unsterblichkeit der Seele.
– Der Delfin steht für Sanftmut und Liebe, aber auch für Geborgenheit und Rettung.
Wie organisiere ich ein Segensfest?
Eine wunderbare Hilfe für die Planung einer Segenszeremonie für Kinder ist das kleine Taschenbuch „Willkommen auf der Erde“ von Jeanne Ruland. Hier finden sich viele liebevolle Erklärungen und Details, aber auch ausführliche Checklisten.
Kleine Checkliste zur Planung eines Segensfestes
– Termin und Ort rechtzeitig planen
– Leitung der Segenszeremonie auswählen
– Paten auswählen
– 1-2 Termine mit Eltern, Kindern, Paten zur Vorbereitung einplanen
– Gästeliste erstellen
– Einladungen gestalten und versenden
– Musikauswahl treffen
– Namensbedeutung herausfinden
– Segensspruch wählen
– Lebenskerze gestalten
– Blumendeko organisieren
– besondere Kleidung für das Kind auswählen
– Geschenke der Eltern und Paten für das Kind besorgen, z.B. eine Taufkette oder persönlicher Glücksbringer
– Wünsche und Segen für das Kind schriftlich festhalten
– ein gerahmtes Bild des Kindes und Kerzen für jeden Paten organisieren
* * * * *
Publiziert durch connektar.de.